Enttäuscht die EZB?
Jedenfalls haben die Märkte schon mal vorab â" sowie es ihre Art ist â" das Eingreifen der EZB gefeiert. Die Börsen legten zu und der Euro erholte sich deutlich. EUR/USD stieg vom Tief bei 1,2050 wieder auf über 1,2300 USD. Diese Marktreaktion auf ein paar warme Worte zu sehen, war sicher gut fürs Ego von Signore Draghi. Doch jetzt muss die EZB liefern und es dürfte ihr schwer fallen, die hohen Erwartungen zu erfüllen. Dafür fehlt auch die Zeit, denn entsprechende MaÃnahmen müssten erst einmal in die Wege geleitet werden. Das Potenzial für eine Enttäuschung bei der am morgigen Donnerstag stattfindenden Sitzung ist daher groÃ. Und auch die US-Notenbank wird möglicherweise bei ihrer Sitzung am heutigen Mittwochabend die Erwartungen nicht erfüllen.
EUR/USD weiter im Aufwind
Der Euro kann daher speziell nach der EZB-Sitzung wieder unter Druck kommen. Doch ich erwarte keinen heftigen Kursrutsch mehr. An den Märkten hat sich die Erkenntnis breit gemacht, dass Politiker und Notenbanker nun entschlossener â" und vor allem mit den geeigneten Instrumenten â" auf die Krise reagieren. EUR/USD kann sich daher weiter stabilisieren und in den nächsten Tagen wieder bis auf 1,2500 USD steigen.

Dr. Detlef Rettinger ist Chef-Redakteur von Deutschlands einzigem reinen Devisen-Börsenbrief mit Musterdepot, dem Devisen-Trader. Der promovierte Volkswirt besitzt langjährige Erfahrung in der Analyse des Devisenmarktes und im Handel mit Derivaten. Weitere Infos: www.devisen-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schlieÃt jegliche Regressansprüche aus.

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