Die Federal Reserve hat gestern kein weiteres Anleihekaufprogramm QE3 angekündigt, was die US-Indizes mit Kursabschlägen quittierten. Der Dow Jones ging 0,29% leichter, bei 12.971,06 Punkten, aus dem Handel, der S&P verlor 0,3% auf 1.375,14 Punkte und die NASDAQ schloss 0,28% tiefer bei 2.635,13 Punkten. Das sind moderate Verluste, die auch an einem normalen Handelstag vorkommen können. Die Märkte hatten sich schon im Vorfeld darauf eingestellt, dass diesen Monat noch keine Intervention der FED kommen wird, womit sie richtig lagen. Auch Gold und Ãl gaben nach.
Die Augen der Investoren richten sich jetzt nach Frankfurt am Main, wo Mario Draghi um 13:45 Uhr vor die Mikrofone treten wird. Die Erwartungen an ihn sind enorm. Vergangene Woche hatte er in London verkündet, dass die EZB alles tun wird, um den Euro zu erhalten. Die zur Verfügung stehenden Mittel würden auf jeden Fall ausreichen. Die Märkte interpretierten seine Worte als Ankündigung eines unbegrenzten Aufkaufs von Staatsanleihen aus den Krisenländern durch die EZB, was für Kursfeuerwerke sorgte. Die Spekulationen auf die EZB-Intervention hielten sich im Markt, weshalb der DAX nun etwa 400 Punkte höher liegt. Sämtliche andere Asset-Klassen konnten ebenfalls zulegen.
Wenige Stunden vor dem Showdown mehren sich die Hinweise, dass es tatsächlich zu geldpolitischen MaÃnahmen der EZB kommen wird, denn in der Presse kursieren bereits Meldungen, die die bisherigen Spekulationen unterstützen. Demnach wird geplant, dass die EZB am Sekundärmarkt Anleihen kauft und der ESM direkt am Primärmarkt agiert. Das bedeutet, dass eine Primärmarktintervention in ihrer vollen Stärke frühestens am 12. September starten könnte. An diesem Datum wird die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts erwartet. Bis dahin könnte der EFSF als Lückenfüller agieren.
Draghi hat kaum noch eine andere Wahl als das Anleihekaufprogramm aufzulegen, denn die Erwartungen des Marktes sind sehr hoch. Enttäuscht er die Anleger könnte es zu massiven Ausverläufen kommen, denn er hat jetzt nicht nur die Hoffnungen der EZB-Beobachter zu bedienen, sondern auch die der FED-Beobachter. Das lässt sich daran erkennen, dass Kursverluste wie beispielsweise bei Gold und Ãl nach der Pressekonferenz der Federal Reserve zum gröÃten Teil wieder wettgemacht wurden.
Panikverkäufe wird Draghi auf jeden Fall vermeiden wollen. Weil, neben seiner persönlichen, auch die Glaubwürdigkeit einiger europäischer Staatshäupter auf dem Spiel steht, wird er das Anleihekaufprogramm ankündigen. Der springende Punkt ist dann das Volumen. Orientiert man sich an der Vergangenheit könnte die EZB 6,6 Mrd. ⬠pro Woche investieren, um die Märkte zu beruhigen. Auf diesem Wege hat die EZB bereits 211 Mrd. ⬠an Bonds erworben. Möglicherweise muss es aber höher liegen, denn gerade der italienische Anleihemarkt ist einer der gröÃten weltweit.
Sind die Märkte überzeugt von der Ausgestaltung des Programms, wird es zu Aufwertungen in allen Asset-Klassen kommen. Besonders europäische Aktien und Indizes dürften gesucht sein. Diese hatten in den letzten Wochen im Vergleich mit ihren amerikanischen Pendants schlechter abgeschnitten und sind aktuell günstig bewertet.
Offenlegung gemäà §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.
Verfasser: Nikolas Mauder
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Veröffentlicht von Christian Müller

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