Von Peter Morlok
Horb. Für 194 junge Leute hieà es mit der diesjährigen Abiturfeier Abschied zu nehmen vom Horber Martin-Gerbert-Gymnasium (MGG) und damit gleichzeitig auch von einem ersten, prägenden Lebensabschnitt.Die Abiturienten feierten ihren Abschluss ganz im Zeichen von "Super-Mario" und fühlten sich mit dem Abi in der Tasche auch wie der Held ihrer Jugend, wie Lena Bräunling und Sabine Schorpp in ihrer Ansprache, der Schülerrede, betonten. Eine Rede, die mit einem kleinen Fehlstart beim Abspielen eines Video-Films des Superhelden in der blauen Latzhose begann. In dem Film kämpft Mario gegen Hindernisse auf einer Rennstrecke, was die Schüler mit ihrem Rennen um die Noten-Punkte gleichsetzten. Ein Rennen, das im Ziel mit dem Abi- zeugnis belohnt wird, in Wirklichkeit aber der Start in ein neues Leben bedeutet. Bevor sie aber in 194 verschiedene Richtungen davonrennen, kassierten sie erst einmal den Lohn für acht oder neun Jahre schulische Mühen.
Nachdem sie die Prozedur des obligatorischen Gruppenbildes hinter sich gebracht hatten und die Eltern, Geschwister, Verwandten und Freunde ihren Platz in der Hohenberg-Halle gefunden hatten, traf Rektor Gerd Igney mit einer ganzen Kiste voller Abitur-Zeugnisse ein. Der festliche Abend begann dann mit dem Defilee der neun Klassen über den roten Teppich. Alle Schüler formierten sich sich dabei noch einmal zusammen auf der Bühne, und Gerd Igney gestand: "Das war beeindruckend."
Durch den Doppeljahrgang der Abiturprüfung war es zu einer groÃen Schülerzahl gekommen, erläuterte Igney, für den diese Abi-Feier ebenfalls eine Art Abschied vom MGG war, da er bald in den verdienten Ruhestand geht.
Er gratulierte den frisch gebackenen Abiturienten und stellte fest, dass sich jeder einen Abschluss erarbeitet hat, der ihm alle Wege eröffnet. "Suchen Sie ihren persönlichen Weg und gehen Sie dabei auch mal auf ungewöhnlichen Wegen", empfahl die Elternbeiratsvorsitzende Ute Gerlach den Schulabgängern. "Wege entstehen dadurch, dass man sie geht", zitierte sie dazu passend Franz Kafka.
Im Blitzlichtgewitter der elterlichen Kameras erhielten dann die Stars des Abends, wie das Moderatorenduo Felix Göttler und Andreas Hassmann ihre Mitschüler nannten, vom Rektor und dem jeweiligen Stammgruppenkoordinator die Reifezeugnisse ausgehändigt. Prorektor Georg Neumann verlas die Namen und nannte bei einem Notenschnitt von 1,5 oder weniger auch die entsprechenden Ergebnisse. Insgesamt dürfen sich 17 Schüler über ein solches "Super-Mario-Ergebnis" freuen.
Wie gut sich Schulbücher oder auch bunte Plastiktrinkbecher zum Musizieren eignen, demonstrierten einige der Schüler zur Auflockerung zwischen den Zeugnis-Ãbergabe-Blöcken. Mit viel Rhythmus und Gefühl für den passenden Groove wurden Bücher und Becher zu Perkussioninstrumenten umfunk- tioniert. Natürlich fanden sich unter den vielen Schülern auch ein paar, die singen konnten, und deshalb wurde schnell der "Musik-2-Stunden-GES-Chor" gegründet, der sich als eine besondere Hommage an den früheren Musiklehrer Norbert Gessler verstand. Mit dem eigens umgetexteten Song "Danke" ging ein ganz spezieller Dank an alle Lehrkräfte über die Lautsprecher, die die neun Klassen in den vielen Jahren unterrichtet hatten.
Markus Schüz sagte in der Lehrer-Rede im Namen des ganzen Lehrekollegiums: "Wir wünschen euch, dass ihr das findet, was ihr euch erträumt habt."
Mit der Ãbergabe der Sonderpreise und Belobigungen ging der offizielle Teil des Abends, an dem auch drei ehemalige Schulleiter des MGG teilnahmen, zu Ende und mit der Eröffnung des Buffets und dem inoffiziellen Teil mit Bildern, Spiel und Tanz wurde bis in den frühen Morgen gefeiert.
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