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Saturday, June 30, 2012

EM-Halbfinale - Kölnische Rundschau

Großer Jubel: Mario Moranelli feierte nicht nur den 1:0-Führungstreffer der „Squadra Azzura“ ausgiebig. (Fotos: Steinicke)

So richtig böse konnten die deutschen Fans Mario Moranelli nicht sein. Auch wenn der überwiegende Teil der Gäste in seiner Pizzaria „Pinocchio“ am Herz-Jesu-Vorplatz „Jogis Jungs“ die Daumen drückte, freuten sie sich am Ende auch ein bisschen für  den Euskirchener Tiffosi. Von Tom Steinicke

Euskirchen. 

So richtig böse konnten die deutschen Fans Mario Moranelli nicht sein. Auch wenn der überwiegende Teil der Gäste in seiner Pizzaria „Pinocchio“ am Herz-Jesu-Vorplatz „Jogis Jungs“ die Daumen drückte, freuten sie sich am Ende auch ein bisschen für  den Euskirchener Tiffosi â€" wenn auch mit einer Träne im „Knopfloch“.

Der Italiener backt seit 34 Jahren in der Kreisstadt Pizza. „In mir schlagen schon fast zwei Herzen, aber heute eindeutig nur das italienische“, sagte Moranelli vor dem Anpfiff. Beim Ergebnis hoffte der 55-Jährige auf das wohl italienischste aller Ergebnisse:

1:0 für die Squadra Azzura.

Ruhig sitzen bleiben? Unmöglich. Dafür kocht das italienische Blut zu sehr in ihm. „Ich bin total nervös“, gestand der leidenschaftliche AC Milan-Fan wenige Sekunden vor dem Anpfiff.

Beginn einer Fan-Freundschaft? Am Europakreisel in Euskirchen feierten die italienischen und deutschen Fans gemeinsam â€

Beginn einer Fan-Freundschaft? Am Europakreisel in Euskirchen feierten die italienischen und deutschen Fans gemeinsam â€" friedlich.

Beginn einer Fan-Freundschaft? Am Europakreisel in Euskirchen feierten die italienischen und deutschen Fans gemeinsam â€

Beginn einer Fan-Freundschaft? Am Europakreisel in Euskirchen feierten die italienischen und deutschen Fans gemeinsam â€" friedlich.

Und es wurde auch nicht besser als Torwart Gianluigi Buffon in der Anfangsphase einige Unsicherheiten offenbarte.

„Mama Mia“ schimpfte Moranelli von irgendwo her. Auch knapp 15 Minuten später sahen die rund 200 Gäste den „Pinocchio“-Inhaber nicht. Zu überhören war er aber auch nicht. Ein lautes „Jaaaaaa“, das sich sehr schnell in ein langgezogenes „Siiiii“ verwandelte, schallte über den Herz-Jesu-Vorplatz. Wenige Sekunden später tanzte Moranelli in seinem Italien-T-Shirt und Kappe vor dem Fernseher, während im Hintergrund „seine“ Nationalspieler den Führungstreffer von Mario Balotelli bejubelten.

Auch beten half am Ende nicht mehr. Die deutsche Nationalmannschaft schied verdient aus.

Auch beten half am Ende nicht mehr. Die deutsche Nationalmannschaft schied verdient aus.

Auch beten half am Ende nicht mehr. Die deutsche Nationalmannschaft schied verdient aus.

Auch beten half am Ende nicht mehr. Die deutsche Nationalmannschaft schied verdient aus.

„Super Mario“ hatte getroffen und auch in der Kreisstadt gab es plötzlich einen „Super Mario“. So wurde Moranelli spontan von eigenen Fans umgetauft.

In der 35. Minute jubelte „Super Mario“ dann schon wieder. Die „schwarze Bestie Balotelli“ (Moranelli) hatte gerade das 2:0 erzielt. Während die deutschen Fans nur ein leises „Scheiße“ rausbrachten, tanzte der Euskirchener Italiener schon wieder durch die Stuhlreihen seines Restaurants.

Während in der Halbzeitpause die deutschen Fans ernüchtert über die schwache Leistung von Poldi, Schweini und Co. fachsimpelten, telefonierte Moranelli ganz entspannt.

Die Kellner Giovanni, Mario und Alberto, die den ganzen Abend schon im Trikot die Getränke servierten, kamen aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. Das änderte sich auch im zweiten Spielabschnitt nicht mehr. Die Löw-Schützlinge fanden keine Mittel gegen die italienische Abwehr und auch der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit sollte nichts mehr ändern.

Während Moranelli den Sieg in seinem Restaurant genoss, feierten seine Landsleute am Europakreisel. Das Ganze aber friedlich und mit den deutschen Fans zusammen. Einige ließen sich auch nicht vom heranziehenden Gewitter vertreiben. „Jetzt gewinnen wir auch gegen Spanien und dann wird hier richtig gefeiert“, versprach Moranelli als er die letzten Gäste verabschiedete.

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