Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT--Die Party an Europas Börsen geht weiter. Der DAX steigt bis Freitagmittag um 0,8 Prozent auf 7.225 Punkte. Mit 7.236 Punkten wurde bereits ein neues Jahreshoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 1,3 Prozent auf 2.557 an. In Madrid steigt der IBEX 0,7 Prozent auf 7.925. Zeitweise lag der spanische Leitindex sogar über der Marke von 8.000 Punkten.
Marktanalysten sehen für den DAX nun gute Chancen auf weiter steigende Kurse in den Bereich zwischen 7.500 und 7.600 Punkten. Aus Sicht der Investoren hat Mario Draghi am Donnerstag geliefert. Die EZB will nun Anleihen der Länder kaufen, die Hilfsgesuche an die Rettungsschirme stellen.
Barclays meint, ein solches Hilfsgesuch könnte bald von Spanien gestellt und vom EU-Gipfel am 18. und 19. Oktober akzeptiert werden. Im Anschluss könnte die EZB mit Käufen spanischer Anleihen beginnen.
Die Renditen der Krisenländer befinden sich weiter im freien Fall. So fällt die Rendite der spanischen Langläufer um 30 Basispunkte auf 5,66 Prozent, die Rendite der italienischen Langläufer um 19 Basispunkte auf 5,05 Prozent. Der Euro zieht weiter an und ist erstmals seit dem Juni über 1,27 US-Dollar gestiegen.
Zum nächsten Katalysator für die Börsen könnte der US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag werden. Die ursprünglichen Erwartungen von 125.000 neuen Stellen auÃerhalb der Landwirtschaft im August sind mit dem starken ADP-Arbeitsmarktbericht kräftig gestiegen. Ein deutlicher Stellenaufbau könnte die Hoffnungen auf ein Ende der Wirtschaftsflaute stärken.
Credit Agricole hat die Erwartungen auf 145.000 neue Stellen angehoben. "Ein solcher Wert sollte eine weitere Lockerung der Geldpolitik auf der nächsten Sitzung der US-Notenbank am 13. September aber nicht verhindern", meint Michael Carey, Analyst der französischen Bank.
Deutsche Post mit Platzierung im Blick
Besonders gefragt sind weiter Bank-Aktien, der Branchen-Index in der europäischen Stoxx-Welt steigt um 3,4 Prozent. Societe-Generale-Titel steigen 5 Prozent und Santander-Papiere 2,1 Prozent. Für Commerzbank-Aktien geht es gleich 6,4 Prozent auf 1,38 Euro nach oben. Auch Rohstoff-, Auto- und Bauaktien legen erneut deutlich zu.
Im DAX steht die Deutsche Post im Blick, der Staat baut den Anteil um weitere fünf Prozent oder 60 Millionen Aktien ab. Der Platzierungspreis liegt bei 15,40 Euro. Der Kurs verliert 3,4 Prozent auf 15,43 Euro.
Der Lufthansa-Streik sollte den Kurs nicht mehr stärker belasten, wie es heiÃt. Der Markt setze nun auf eine Verhandlungslösung, nachdem die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO den Kontakt zum Lufthansa-Management aufgenommen habe. "Vielleicht ist das der letzte Streik-Tag", sagt ein Händler. Lufthansa-Papiere rücken 0,4 Prozent vor.
Bewegung gibt es im Minensektor. Xstrata-Aktien steigen gleich um 7,5 Prozent, nachdem Glencore die Offerte für Xstrata angehoben hat. Glencore hat bereits vor längerem ein Ãbernahmeangebot vorgelegt, das einige GroÃaktionäre aber als zu niedrig zurückgewiesen haben. "Glencore musste am Ende Kreide fressen, um den Deal doch noch über die Bühne zu bringen", sagt ein Händler. Für die Glencore-Aktie geht es um 4,5 Prozent nach unten.
=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 2.557,12 +1,27% Stoxx-50 2.554,02 +0,01% DAX 7.229,81 +0,87% FTSE 5.790,82 +0,23% CAC 3.550,90 +1,17% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 139,59 -70 DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.40 Uhr Do, 17,55 Uhr EUR/USD 1,2696 0,41% 1,2645 1,2605 EUR/JPY 100,2841 0,44% 99,8481 98,7449 EUR/CHF 1,2154 0,69% 1,2071 1,2033 USD/JPY 78,9800 0,03% 78,9550 78,3470 GBP/USD 1,5933 -0,05% 1,5941 1,5909 ===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
DJG/mpt/raz
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