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Tuesday, July 24, 2012

Mario Kart 64 - Höher, schneller, besser - Leser-Test von Corlagon - GameZone

Mit Super Mario Kart zeigte Nintendo EAD 1992, daß Rennspiele nicht zwingend realistisch sein müssen. Viereinhalb Jahre später kam dann ein Nachfolger auf dem technisch deutlich überlegenen Nintendo 64, und noch einmal zehn Jahre später wurde Mario Kart 64 als Downloadtitel für Wii wiederveröffentlicht.

Mario Kart 64 - Höher, schneller, besser - Leser-Test von Corlagon Am Spielprinzip hat sich nichts Wesentliches geändert: Acht Figuren aus den Mario-Spielen flitzen in ihren Go-Karts um die Wette und setzen diverse Gegenstände ein, um sich gegenseitig aus der Bahn zu werfen. Das war schon auf dem Super NES kultig und funktioniert auf dem N64 noch weitaus besser, da sich nun gleich vier menschliche Spieler in die Schlacht stürzen können und die Rennstrecken nun dreidimensional und abwechslungsreicher sind.

Werfen wir zuerst einen Blick auf das Fahrerfeld. Wie im Vorgänger sind auch diesmal Mario, Luigi, Prinzessin Toadstool, Toad, Yoshi und Bowser wieder dabei. Donkey Kong Jr. ist von der erwachsenen Version von Rare abgelöst worden, und anstelle eines Koopa Troopas hält nun Wario seinen Einzug. Die Figuren lassen sich grob in drei Gewichtsklassen einteilen: Leichte Fahrer haben eine höhere Beschleunigung, werden aber um so leichter umgehauen, wenn ein Schwergewicht mit hohem Tempo angebraust kommt. Dazu kann auf drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen gespielt werden, symbolisiert durch unterschiedliche Hubraumgrößen. In den höheren Klassen sind die Wagen allgemein schneller und das Spiel dadurch entsprechend hektischer.

Echtes 3D! Echtes 3D! 16 Rennstrecken gibt es diesmal, das sind zwar etwas weniger als im Vorgänger, aber dafür ist auch eigentlich jede Strecke ein Unikat, es gibt also nicht wieder vier Kurse nach dem gleichen Schema. Unterteilt sind sie wieder in vier Wettbewerbe, den Pilz-, Blumen-, Stern- und Spezial-Pokal. Während es im ersten Wettbewerb noch relativ ruhig zur Sache geht, sind die übrigen Strecken teilweise schon recht gemein. Auf Toad's Turnpike etwa sind außer den Teilnehmern noch jede Menge PKWs und LKWs unterwegs, die allerdings langsamer als die Karts sind, und natürlich umfahren werden müssen. Wer in Bowsers Burg Pech hat, wird mal eben so von einem Wummp geplättet, und im Yoshi Valley seht Ihr Euch plötzlich mit mehreren Weggabelungen konfrontiert â€" die kürzesten Wege sind natürlich auch die schwierigsten. Dabei haben die Entwickler es sich nicht nehmen lassen, als Gimmick auf einer Strecke einen Abstecher zum Schloß aus Super Mario 64 zu erlauben. Pro Piste werden nur noch drei Runden gefahren, sie sind aber auch teilweise deutlich länger als in Super Mario Kart.

Das alte Münzensystem wurde entfernt, die Extrawaffen sind natürlich geblieben. Durchfahrt einfach die zahlreichen Boxen mit den Fragezeichen, und schon bekommt Ihr ein nettes Item (außer, Ihr habt schon eins). Die Boxen regenerieren sich zwar nach kurzer Zeit wieder und sind in der Regel auch in Gruppen plaziert, wer dem Vordermann direkt im Nacken sitzt, geht aber meistens trotzdem leer aus. Grüne Schildkrötenpanzer könnt Ihr nach vorne oder hinten feuern, um hoffentlich einen Gegner zu treffen, der dann Zeit verliert, rote Panzer hingegen flitzen nur nach vorne und suchen sich den Gegner von selbst. Übrigens sind sie seit SMK deutlich intelligenter geworden, unvorsichtig abgefeuert können sie aber trotzdem an einem Hindernis zerschellen. Natürlich könnt Ihr auch wieder die guten alten Bananenschalen auf die Strecke legen, neu dabei sind explosive Attrappen, die am besten zwischen regulären Fragezeichenboxen plaziert werden, und Dreifachpanzer, die auch als Schutzschild nützlich sind. Superpilze geben wie gehabt einen zusätzlichen Stoß nach vorne und können jetzt ebenfalls in Mehrfach- und Spezialausführungen gefunden werden. Die wirklich besten Gegenstände gibt es allerdings nur, wenn man zurückliegt, auf den hinteren Rängen bekommt man sie dafür um so häufiger: Der neue Stachelpanzer ist einer von ihnen und macht gezielt Jagd auf den Fahrer an der Pole Position, kann unterwegs aber auch noch mehrere andere Gegner an den Streckenrand befördern, aber auch der berüchtigte Blitz ist wieder da und schrumpft alle anderen Fahrer auf einmal.

Koopa-Panzer gibt's jetzt auch als Schutzschild †Koopa-Panzer gibt's jetzt auch als Schutzschild â€" nur die großen Wagen auf dieser Strecke umfährt man trotzdem besser. Die Steuerung erscheint mir deutlich gelungener als in den SNES- und GBA-Spielen, in denen ich regelmäßig aus der Kurve fliege. Ihr drückt einfach A, um Gas zu geben, B, um zu bremsen, und Z für den Einsatz von Items. Mit R könnt Ihr durch die Kurven sliden, so daß Ihr nicht vom Gas gehen braucht, dadurch wird die Sache allerdings auch schwieriger. Leider scheinen die Computerspieler immer noch Gegenstände einsetzen zu können, ohne vorher entsprechende Boxen durchfahren zu haben, nerven aber wenigstens nicht mehr durch den ständigen Einsatz eines fahrerabhängigen Standarditems wie in SMK. Überhaupt sind sie sehr viel fairer geworden, die höheren Schwierigkeitsstufen stellen aber trotzdem noch eine Herausforderung dar, und einzelne Strecken wie die bereits erwähnte Bowser-Burg sind sogar so gemein, daß sogar die Computerfahrer größere Probleme haben und mal eben so ein glücklicher Außenseiter zuerst ins Ziel kommt, der bisher noch keinen einzigen Punkt gemacht hatte, was einen selbst allerdings erst recht anspornt.

Und damit sind wir auch schon bei den verschiedenen Spielmodi: Im Vordergrund steht wieder der Grand Prix, an dem alle acht Figuren teilnehmen und hintereinander die vier Strecken eines der vier Wettbewerbe abfahren. Für einen der ersten vier Plätze gibt es dann jeweils Punkte, und wer am Ende unter den ersten Drei landet, wird mit einem entsprechenden Pokal belohnt. Ein oder zwei menschliche Spieler können teilnehmen, sollte er bzw. sollten beide in einem Rennen nur Platz 5 oder schlechter erreichen, darf und muß wiederholt werden.

Für Einzelspieler bleibt alternativ nur noch das Zeitfahren übrig, in dem Ihr versuchen könnt, auf den einzelnen Strecken Bestzeiten zu erfahren und Rekorde zu knacken. Die Konkurrenz seid Ihr selbst: Interessanterweise könnt Ihr gegen einen Geist antreten, bei dem es sich um die Aufzeichnung eines früheren Versuchs handelt; permanent gespeichert werden kann dieser jedoch nur auf einem Controller Pak, auf dem er auch jede Menge Platz belegt (und auf Wii dann überhaupt nicht).

Jetzt mit Vierspielermodi, und abwechslungsreicheren Arenen. Jetzt mit Vierspielermodi, und abwechslungsreicheren Arenen. Seid Ihr zu zweit, dritt oder viert, könnt Ihr auf einzelnen Strecken ohne Computer um die Wette fahren. Oder attackiert Euch im Wettkampfmodus mit Items â€" wer zuletzt übrigbleibt, gewinnt. Nach dem dritten Treffer habt Ihr die Schlacht zwar verloren, könnt jedoch noch einmal als Bombe durch die jeweilige Spezialarena fahren und trotzdem noch einen der verbliebenen Spieler umhauen. Wie im Vorgänger gibt es vier Arenen, die aber abwechslungsreicher sind.

Alles in allem ist Mario Kart 64 also ein gelungenes Cartoon-Rennspiel, das im Vergleich zu Super Mario Kart deutlich mehr Abwechslung bietet und sogar bis zu vier menschliche Spieler unterstützt (wenn auch nicht im Grand Prix) und sich somit auch als Party-Spektakel empfiehlt. Wer alleine spielt, muß sich nicht mehr über nahezu perfekt fahrende Computergegner ärgern; dennoch schwächelt das Modul hier etwas, da Zeitfahren ja nun nicht Jedermanns Sache ist und der Grand Prix doch etwas länger dauern kann.

Positive Aspekte:
klasse Spaßrennspiel, jetzt auch mit Vierspielermodi

Negative Aspekte:
zu wenige Einspielermodi

Infos zur Spielzeit:
Corlagon hat sich 100+ Stunden mit diesem Spiel beschäftigt.

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