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Friday, June 8, 2012

Angespielt: Eine Stunde mit "Mario Tennis Open" - Spiegel Online

Spiel, Satz, Sieg? "Mario Tennis Open" für die Nintendo 3DS verspricht ein dreidimensionales Match. In vielen Momenten bleibt es aber merkwürdig eindimensional.

Nein, so geht das nicht. Immer, wenn ich sicher bin, dass der Geist - im Nintendo-Universum Buu Huu genannt - nicht mehr an den Ball kommt, macht er einen kleinen Sprung und schafft es doch noch. Besser gesagt: Buu Huu ruckelt zum Ball hin, was sehr nach Schummelei aussieht und mich ärgert, weshalb ich die Zähne zusammenbeiße, einen neuen, noch festeren Aufschlag versuche, um es ihm richtig zu zeigen. Natürlich bekommt Buu Huu den Ball wieder. Ich bin kurz davor, die 3DS in die Ecke zu werfen.

"Mario Tennis Open", ein Spiel für Nintendos 3DS-Konsole, funktioniert also genauso wie alle anderen Sportspiele mit Mario. Erst lullt es einen sanft ein, dann schlägt es zu. Die ersten Turniere gewinnt man nämlich ohne große Probleme, dann wandelt sich das Bild: Gegner schießen Bananenbälle, schmettern unerreichbar und lassen einen fluchen. Und genau so soll das schließlich sein.

Was nicht so sein sollte, sind andere Dinge: Warum zum Beispiel klingt der Schiedsrichter so unbeteiligt und sagt nur Dinge wie "Spiel Aufschläger", wo ich doch gerade Yoshi steuere? Warum verstehe ich die Kameraführung nicht, wenn der Bewegungssensor angeschaltet ist und verliere dann dauernd, während ich in der klassischen Ansicht meistens gewinne? Warum sind die Siegerehrungen so unspektakulär? Und vor allem: Warum kann ich den kleinen Pilz Toad nicht als meine Spielfigur auswählen? Ich bin sein größter Fan, denn sein hämisches Gelächter ist unbezahlbar.

Ob ich "Mario Tennis 3D" länger als diese eine Stunde spielen werde? Nicht unbedingt. Anders als bei anderen Mario-Sportspielen fehlt hier das gewisse Etwas: der Anreiz, noch eine Runde spielen zu wollen und dann noch eine. Die Taktik, die Gegner einfach immer von rechts nach links über den Platz zu schicken, bis sie schließlich nicht mehr an den Ball kommen, funktioniert recht gut, macht aber gleichzeitig das Spiel recht vorhersehbar. Neuerungen wie eine Kamera, die ich drehen kann, indem ich die Konsole bewege, sind zwar technisch interessant, in der Praxis aber eher schwierig einzusetzen. Die traditionelle Ansicht gewinnt bei mir. "Mario Tennis 3D" wirkt technisch sauber, aber etwas emotionslos. Da hilft auch nicht, dass Buu Huu wie ein Schummler wirkt, obwohl er das nicht ist. Ein kugelrundes Gespenst fliegt eben einfach schnell zum Ball, es hat keine Beine, mit denen es einen gewaltigen Sprung machen kann. Vorbei kommt man an ihm aber trotzdem.

Was die anderen sagen:

Bisher gibt es nur wenige Kritiken zu "Mario Tennis Open". Die meisten von ihnen kritisieren den mageren Inhalt für Menschen, die alleine spielen wollen. Wer aber menschliche Gegner findet - egal ob mit verbundenen Konsolen oder per Internet - wird viel Spaß haben mit diesem Spiel.


"Mario Tennis Open" für Nintendo 3DS, ca. 40 Euro; USK: Ohne Altersbeschränkung

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