Bereits sehr positiv am Anfang ist, dass ihr beim Einschalten des Spiels in einem Tutorial alles sehr nett gezeigt bekommt. Mario Tennis strotzte schon immer vor diversen Modi für den Solospieler. Es gibt unter anderem ein Turnier, welches wirklich einen sehr groÃen Umfang bietet. Mit zwölf Charakteren könnt ihr in weitaus mehr als vier Turnieren Pokale sammeln und spezielle Items freischalten. Die Tennisplätze, die ihr in den Turnieren bespielt, sind sehr abwechslungsreich und spielen alle im Nintendo-Universum: Tennis wird auf einem groÃen Pilzkopf, dem Prinzessinnen-Platz, dem Donkey Kong-Dschungellevel oder sogar auf einem feurigen Bowserplatz gespielt. Neben Mario und Luigi sind auch Yoshi, euer Mii, Bowser und andere nebst freischaltbaren Charakteren mit von der Partie. Diese unterscheiden sich anhand ihrer Eigenschaften in Punkto Technik, Kraft und Geschwindigkeit. Wenn ihr euch in den ersten zwei Turnieren mit dem Charakter eurer Wahl eingespielt habt, werdet ihr zwar feststellen, dass der Anfang etwas langweilig und lahm daherkommt, aber dieser Anschein trübt. Im späteren Verlauf kann es durchaus passieren, dass ihr in die Versuchung kommt, euren 3DS gegen die Wand fliegen lassen zu wollen, wenn ihr dasselbe Match immer wieder verliert.
Das Prinzip während der Matches ist einfach: Mario und seine Freunde spielen Tennis. Mehr nicht. Nichtsdestotrotz gibt es eine wichtige Ãnderung, die ich kurz erklären möchte: Es gibt wie in den Vorgängern farblich unterschiedliche Schläge, die gezündet werden, sobald ihr euch in einem Farbkreis befindet. Dazu müsst ihr nur eine passende Taste drücken. So gibt es einen roten Bereich, in dem ihr nur den A-Knopf drücken müsst, um einen Topspin zu aktivieren. Der Ball wird dann sehr schnell und hat am Boden einen sehr starken Abprall. Der lilane Farbkreis bedeutet, dass ihr den Y-Button drücken solltet. Das ist der schnellste Schlag und der Ball fliegt direkt mit einer geraden Flugbahn auf die andere Seite. Das blaue Feld lässt euch einen sehr fiesen Slice ausführen. Der Ball ist dadurch sehr niedrig und besitzt einen Drall nach hinten.
Dann gibt es noch zwei andere Farben, die in Verbindung einer Tastenkombination aktiviert werden. Einen Lob könnt ihr mit A -> B ausführen. Der Ball fliegt dann sehr weit nach oben zum hinteren Spielfeld. Der Stoppball (B -> A) ist ein sehr kurzer Schlag in der Nähe des Netzes vom Gegner. Natürlich könnt ihr die Schläge auch ohne die farblichen Markierungen aktivieren. Wenn ihr aber die Schläge in den farblichen Kreisen benutzt, wirken sie noch heftiger als ohne. Nach mehreren Stunden verinnerlicht ihr das System und könnt diese Schläge ohne groà nachzudenken ausführen. Die Steuerung funktioniert mit diesem Prinzip perfekt. Auch die Schiebepad-Steuerung lässt sich besser als gedacht verwenden. Sobald ihr euch in ein Match vertieft habt und wilde Ballwechsel ausführt, erkennt ihr erst die Begeisterung für Mario Tennis Open. Jedoch gibt es einen kleinen Nachgeschmack: Es ist nichts Neues. Die Ballphysik sowie die Spielweise sind aus den vorigen Teilen übernommen.
Neben der klassischen Steuerung gibt es auch eine Gyroskop-Funktion. Sobald ihr diese eingeschaltet habt und den Nintendo 3DS in Augenhöhe bewegt, wechselt die Kamera hinter den Charakter. Dieses Prinzip ist die einfachste Steuerung. Anhand der Bewegungen könnt ihr dann selbst die Schlagrichtung bestimmen. Euer Charakter bewegt sich von selbst und müsst keinerlei Kontrolle über ihn nehmen. Wie bei der klassischen Ansicht gibt es neben der Buttonsteuerung auch auf dem Touchpad die vorgegebenen Schläge. Wie bei Street Fighter IV oder Tekken 3D müsst ihr nur unten auf den speziellen Bereich drücken und das System macht den Rest. Für Anfänger ist das sicherlich eine groÃe Entlastung. Hartgesottene Spieler geben sich aber nicht mit der Steuerung zufrieden â" die macht einfach keinen SpaÃ!
Damit ihr auch in Kopfhöhe mit der normalen Spielweise spielen könnt, müsst ihr diese Funktion in den Optionen ausschalten. Das wäre vielleicht auch für die Zukunft besser so. Aber wenn ich schon mal bei verschiedenen Perspektiven bin: Durch beide Spielweisen kommt der 3D-Effekt einfach gut rüber. Zwar setzt er keine Meilensteine wie in anderen 3DS-Spielen, aber so etwas benötigt man in einem Tennis-Spiel nicht, in dem Konzentration und Können im Vordergrund stehen. Die Grafik des Spiels ist auf Gamecube-Niveau und kann sich ziemlich gut sehen lassen. Ebenso sind die Bewegungen der Charaktere sehr flüssig und kommen nicht einmal ins Ruckeln. Die Musik besteht aus bekannten Stücken des Nintendo-Universums. Das Stöhnen und Gejauchze der Charaktere wurde aus den Teilen zuvor übernommen und nicht neu aufgenommen. Wozu denn auch? Neben den Turnieren gibt es auch die Auswahl, nur ein Match zu veranstalten. Hierbei legt ihr nur die Figur, den Gegner mit der dazugehörigen KI und einen Platz mit Regeln fest. Schon kann das Match beginnen. Neben den Solo-Spielen gehen auch Double-Matches. Dies geht entweder mit einem CPU oder mit einem zweiten Mario Tennis Open-Besitzer.Â
Jetzt wird es spannend. Während der Turniere und Matches könnt ihr jederzeit Ausrüstungen freischalten, die ihr danach im Clubhaus gegen Münzen (Münzen aus Mario Tennis Open, nicht vom 3DS) käuflich erwerben könnt. Die gekaufte Ware kann dann dem eigenen Mii nach Laune angezogen werden, um ihn für das Spiel auf dem Platz fertig zu machen. Hemden, Schuhe, SchweiÃbänder, Schläger und sogar Kostüme beinhalten Eigenschaften in den drei Punkten Schlagkraft, Geschwindigkeit und Technik. Dank dieser Gegenstände könnt ihr euren Mii also perfekt für das Spiel des Jahres vorbereiten. Bis ihr aber so einen perfekten Mii basteln könnt, benötigt ihr Spielgeld. Ganz viel Geld... Diese Münzen könnt ihr in einem Modus verdienen, der sich Minispiele nennt. Hier gibt es das altbekannten RingschieÃen, in dem man ganz viele Ringe treffen muss, um eine hohe Anzahl von Münzen zu erreichen. Der Galaktische Ballwechsel hetzt den Spieler in ein Super Mario Galaxy-Feld, auf dem der niedliche Luma die Bälle kommen lässt. Dann müsst ihr versuchen, den Ball immer auf eine vorhandene Plattform zu befördern, damit er nicht verloren geht. Ebenfalls müsst ihr versuchen, eine hohe Anzahl an Ballwechseln zu packen.
Das Highlight und damit mein Lieblingsminispiel ist Super Mario Tennis. Hierbei nimmt sich der NES-Klassiker Super Mario Bros. ein kleines bisschen selbst auf die Schippe. Mit dem Ball müssen Blöcke und Gegner getroffen werden, damit die Zeit nicht schneller als gewollt vorbei ist. Das letzte Minispiel und auch zugleich schlechteste ist Tinten-Piranha-Training. Verschiedene Tinten-Piranhas spucken hier Tennisbälle, die anschlieÃend so getroffen werden müssen, dass der Gegner diese nicht mehr anspielen kann. Aber aufgepasst: Die Viecher können auch Tinte ausspucken. Was ihr damit anstellt, ist euch überlassen. In allen Minispielen muss der Spieler eine möglichst gute Leistung erzielen, um ganz viele Münzen für sich erobern zu können.Â
Das letzte Feature von Mario Tennis Open ist der Mehrspielermodus. Zum ersten Mal in der Geschichte von Mario Tennis gibt es einen sehr guten Online-Modus. Dieser läuft richtig stabil und lässt die Spiele sehr flüssig laufen. Leider ist der Umfang selbst, was Modi angeht, arg gering. Wenn man seinen Gegner besiegt, erhält man eine Goldmünze vom gegnerischen Mii und Punkte für die Bewertung. Leider sind wie bei manch anderen Online-Spielen keine Rückmatches möglich. Dies geht nur in den Matches gegen die eigenen Freunde. Schade ist, dass man nicht zwischen Partien mit und ohne Gyroskop-Steuerung wählen kann. Im Online-Menü sieht man den Kontostand seiner Punkte und kann stets probieren, in der Monatsrangliste ganz nach oben zu kommen. Der lokale Multiplayermodus besitzt ein kleines bisschen Auswahl mehr. Wie oben schon erwähnt, dürft ihr hier Single- und Double-Matches spielen. Auch RingschieÃen und Super Mario Tennis kann man zu zweit zocken. Wie in manch anderem Nintendo-Spiel wird natürlich StreetPass unterstützt. Falls ihr einen Spieler trefft, der auch Mario Tennis Open besitzt, könnt ihr euren getunten Mii gegen den gegnerischen Mii antreten lassen. Der Gewinner erhält Münzen für den Shop.

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